Achtung!
Wir führen gerade Wartungsarbeiten durch.
Downloads, Login, Accounterstellung & Co funktioniert voraussichtlich von 21:00 bis 22:30 am 13.04.2021 nicht.
Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.
Die 4 %-Regel, finanzielle Freiheit und warum Fakten besser als Träume sind…
Im 2. Weltkrieg wunderte sich die ganze Welt nicht OB sondern WANN Großbritannien in Friedensverhandlungen mit Nazi-Deutschland geht. Doch Winston Churchill hielt an seinem Standpunkt fest, dass er niemals mit Deutschland verhandeln wird und dass er die Nazis bekämpfen und besiegen wird.
Trotz dieser Vision war Churchill bewusst, dass er vor den echten Fakten nicht die Augen verschließen darf. Er fürchtete, dass aufgrund seiner charismatischen Persönlichkeit schlimme Nachrichten von ihm ferngehalten werden könnten. Deshalb richtete er am Anfang des Krieges eine Abteilung ein, die als primäre Aufgabe hatte, einen vollständigen Bericht inkl. der brutalen Realität und Fakten, direkt an ihn zu liefern. Churchill wollte in keiner Traumwelt leben. “Facts are better than dreams” ist ein berühmtes Zitat von ihm.
… könnte ebenfalls nicht besser auf das Thema in Pension gehen bzw. vorzeitig in Pension gehen zutreffen. Das was Churchill mit seiner “brutale Realität”-Abteilung gemacht hat, soll dieser Blogartikel für dich sein, wenn’s um deine Pension bzw. um deinen vorzeitigen Ruhestand geht.
Also starten wir mit der ersten großen Frage…
Du multiplizierst deine jährlich Ausgaben mit 25, dann erhältst du den Betrag den du benötigst um nicht mehr arbeiten zu müssen.
Nehmen wir an deine gesamten jährlichen Ausgaben betragen zum Beispiel 40.000 €. Multiplizierst du diese mit 25 ergibt das jenen Betrag, den du benötigst um “nicht mehr arbeiten zu müssen” (40.000 € x 25 = 1.000.000 €).
Wenn du 1.000.000 € auf einem Wertpapierdepot hast, dann entnimmst du im ersten Jahr 4 %. Also 40.000 €. Ab dem zweiten Jahr erhöhst du deine jährlichen Entnahmen um die Inflationsrate (bei 3 % zB. 41.200 € im nächsten Jahr). Und das kannst du jedes Jahr machen, denn…
Diverse Studien aus den 90iger Jahren haben gezeigt, dass sich 4 % jährliche Entnahme für immer ausgeht. Daher auch der Name “4 %-Regel”. Dein Investment (also deine Million) darf dabei natürlich nicht am Sparbuch liegen sondern muss “im Markt” investiert sein. Ansonsten kannst du die Entnahmerate nicht halten.
Ein großer Faktor ist, wie viel Rendite du am Markt erzielen kannst. Führende Pensions-Experten sehen die 4 %-Regel inzwischen eher als 2 %-Regel – speziell wenn du noch sehr lange lebst (d.h. wenn du sehr früh vorhast nicht mehr zu arbeiten). Das bedeutet, wenn du zum Leben 40.000 € im Jahr brauchst (wie beim Beispiel oben), dann benötigst du eigentlich 2.000.000 € und nicht mehr 1.000.000. Wir könnten hier weiter debattieren und analysieren wieso eher 4 % oder doch eher 2 % richtig sind…
Die meisten Analysen basieren außerdem auf die USA – dort haben wir eine andere steuerliche Situation als in Europa.
Der Hauptgrund dafür ist, dass ich nicht vorhabe gar nicht mehr zu arbeiten. Das heißt der Ansatz an sich ist für mich nicht so spannend, da es nicht mein Ziel ist mit 38 nicht mehr zu arbeiten. Mein Ziel ist, ein (Arbeits-)Leben für mich selbst zu schaffen von dem ich nicht “pensioniert” werden will. 😉
Denn die 4 %-Regel ist für mich mehr ein Indikator für finanzielle Freiheit. Und das ist etwas, über das es sich lohnt nachzudenken. Egal ob du dafür die 4 %-Regel oder irgendwas anderes verwendest. Vergiß im ersten Moment auch mal die ganzen mathematischen Berechnungen. Die wirklich schwierigen Fragen sind:
Was du dir als Erstes unbedingt überlegen solltest, ist ob du vorzeitig in Pension gehen willst oder nicht. Willst du dann gar nicht mehr arbeiten – keinen einzigen Tag mehr in deinem Leben? Oder willst du sowieso immer was machen?
Kannst du mit etwas Unsicherheit leben, oder muss es zu 100 % sicher sein, dass du niemals zu wenig Geld zur Verfügung hast? Willst du die teuersten Autos und im Luxus-Viertel der Stadt wohnen oder brauchst du das auf gar keinen Fall?
Diese Fragen sind der Anfang, um ein Gefühl dafür zu bekommen was notwendig ist. Die mathematischen Berechnungen sind dann relativ easy.
Die Basis um finanzielle Freiheit zu erlangen, bildet ein vernünftiger Finanzplan. Inklusive allem was du über Versicherungen, Vorsorge, Geldanlage & Co wissen musst.
Zum Start kannst du dir unseren ultimativen Finanzplanungsguide für Uni- und FH-AbsolventInnen holen.
Ja, selbst wenn du zu denen gehörst die der Meinung sind: “Geld ist mir nicht wichtig…”
Ich bin der Meinung das ist Bullshit, denn ich definiere Geld nicht als eine Zahl auf einem Konto.
… und noch viel mehr.
Du kannst dir natürlich keine wahre Liebe oder Freundschaft darum kaufen. Aber deshalb das Thema Geld zu vernachlässigen ist keine wirklich sinnvolle Option.
Wenn du entscheidest, dass dir “Geld” egal ist und du dich deshalb nicht darum kümmerst, dann bedeutet das, dass dir einige der wichtigsten Dinge auf der Welt egal sind. Ja, Geld ist wirklich nicht alles. Aber es kann so ziemlich alles verbessern oder ermöglichen.
Nicht um vorzeitig in Pension zu gehen. Sondern um zu wissen wie viel eigentlich notwendig wäre, um tatsächlich jederzeit das zu tun was DU willst. Wenn du finanzielle Freiheit erreichst, dann entscheidest DU was du machen willst. Nicht dein Boss, dein Job oder irgendjemand anderer.
Egal ob du deinen Job liebst und bis 70 arbeiten willst. Oder ob du vorzeitig in Pension gehen willst. In dem Moment in dem du finanzielle Freiheit erlangst, verändert sich dein Leben.
Die Wirtschaftslage verändert sich und du verlierst deinen Job? Egal.
Du willst dich umorientieren und etwas anderes machen? Nichts hält dich davon ab.
Das ist vermutlich das beste an finanzieller Freiheit. Denn Zeit kannst du eigentlich nicht kaufen. Du kannst sie nicht “speichern”. Durch finanzielle Freiheit bekommst du aber deine Zeit “zurück”.
Na ja, zu allererst solltest du dir mal überlegen wie viel Ausgaben du tatsächlich pro Jahr hast. 30.000 €? Mehr, weniger? Je mehr oder desto weniger Ausgaben du hast, desto höher oder niedriger wird natürlich dein persönliches “Ziel”.
Nehmen wir mal 18.000 € Ausgaben (das sind 1.500 € im Monat) und somit 450.000 € als Ziel.
Du kannst dich mit diesem Rechner annäheren wie viel du Sparen musst. Tipp einfach verschiedene Zahlen und Zeiträume ein. Auf lange Sicht ist ein Ergebnis zwischen 4-6 % p.a. übrigens nicht unrealistisch.
Du beginnst mit Jahren und legst jeden Monat zur Seite bis du bist.
2% Verzinsung: | ||
4% Verzinsung: | ||
6% Verzinsung: |
Das sind die besprochenen Fakten vom Anfang des Artikels. Es ist besser in der Realität zu leben, als in einer Traumwelt.
Die Zahlen bedeuten, dass du nie wieder irgendein Einkommen generieren musst. Für mich persönlich ist das wie bereits erwähnt kein Ziel.
Somit ist die notwendige Zahl automatisch kleiner.
Wir haben oben ja eine monatliche Sparrate betrachtet. Was aber, wenn du bereits Vermögen hast, dass du für dein Ziel verwenden willst?
Sagen wir du hast 200.000 € von einer unbekannten Tante geerbt – hört sich wie ein SPAM Mail an, oder? 😉 Jetzt fragst du dich wie lange du brauchst, um das Ganze zu verdoppeln und fast an den 450.000 € zu kratzen.
Das heißt, wenn du mit 5 % pro Jahr rechnest, dann teilst du einfach 72 durch 5…
Das heißt in dem Fall in etwas über 14 Jahren hättest du dein Investment verdoppelt. Das Spiel geht dann natürlich weiter: In weiteren 14 Jahren verdoppeln sich dann die 400.000 € wieder. Du hättest in ca. 28 Jahren also 800.000 € (bei durchschnittlich 5 % Verzinsung pro Jahr).
Um herauszufinden wie du dein Geld anlegen solltest, sieh dir unseren Artikel zum 3-Topf-System der Geldanlage an.
Niemand zwingt dich, die 4 %-Regel anzuwenden und dann tatsächlich gar nichts mehr zu arbeiten. Ich habe bereits oben erwähnt, dass ich persönlich nicht vorhabe vorzeitig in Pension zu gehen.
Vielleicht machst du’s wie ich.
Dein Ziel ist es so viel wie möglich zu sparen, um dann in absehbarer Zeit deine Arbeitsstunden zu reduzieren. Grafisch würde das Ganze grob so aussehen:
Hier schaffst du dir einfach eine große Rücklage, um im Anschluss nicht mehr so viel zu arbeiten. Vielleicht arbeitest du sogar nur Teilzeit. Deine Rücklagen werden trotzdem weiter wachsen. Denn du wirst praktisch nichts entnehmen müssen, nachdem du weiterhin Geld verdienst (auch wenn es deutlich weniger ist als vorher).
Du arbeitest in einem “normalen” Job, mit normalen Stunden. Dein Ziel ist nicht, dass du vorzeitig Stunden reduzierst oder frühzeitig in Pension gehst. Du willst später natürlich genug Geld haben, aber dich jetzt nicht stressen.
Mit einer hohen Sparrate kannst du trotzdem vorzeitig finanzielle Freiheit erlangen. Der Weg schaut vermutlich so aus:
Du arbeitest einige Jahre Vollzeit, um dann entweder deine Stunden stark zu reduzieren oder überhaupt einige Monate nicht zu arbeiten. Das ist zwar nicht in jeder Branche möglich, aber auch nicht undenkbar.
Eine Sache noch zur 4 %-Regel…
Super teures Extra bei einem Auto? Stell dir die Frage:
Das heißt übrigens nicht, dass du über einen 5 €-Einkauf nachdenken solltest. Falls du schon mehr von uns gelesen hast, dann weißt du, dass wir das als absolute Zeitverschwendung sehen.
Für mich persönlich ist die 4 %-Regel einfach dazu da, um einen groben Wert im Kopf zu haben, der mich über meinen Status bezüglich “finanzieller Freiheit” informiert.
Einfach nur diese Zahl zu kennen und das Konzept im Kopf zu haben, kann eben als positive psychologische Barriere für Impulskäufe oder “sinnlose” Käufe dienen.
Egal wie du finanzielle Freiheit erreichen willst, ob und wie du vorzeitig in Pension gehen willst oder was du von der 4 %-Regel hältst…
Und genau das soll dieser Artikel unter anderem für dich sein. Außerdem soll es ein kleiner Stups sein, der dich dazu animiert, über finanzielle Freiheit bzw. generell deine Finanzen nachzudenken…
Wenn du wissen willst, worauf’s für dich als Uni- und FH-AbsolventIn wirklich bei Finanzen, Versicherungen, Geldanlage & Co ankommt, dann solltest du Folgendes machen.
Entweder du holst dir unseren ultimativen Finanzplanungsguide für AkademikerInnen – kostenlos als Download – und sprichst im Anschluss mit uns.
Oder du sprichst sofort mit uns und startest mit deiner Finanzplanung.