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Ed Sutt veränderte mit seiner Erfindung das Leben von Millionen von Menschen
Ed forschte und studierte an der Clemson Universität über die Wissenschaft des Bauens und über die Auswirkungen von Wind auf Holzrahmenhäuser. Auf einem Trip in die Karibik sah er auch die fatalen Auswirkungen des Hurrikans Marilyn. Tausende Holzhäuser wurden durch den Hurrikan vernichtet. Doch als Sutt durch die Trümmer ging, realisierte er, dass die beispiellose Zerstörung vermeidbar gewesen wäre.
Die konventionelle Weisheit sagte bis zu diesem Zeitpunkt: “Wenn dein Haus einen Hurrikan überleben soll, dann musst du mit teuren Materialien bauen. Die günstige Holzrahmenbauweise hält keinem Hurrikan stand.” Doch Ed Sutt entdeckte, dass der Großteil der Zerstörung NICHT am Versagen des Holzes lag. Schuld waren die Nägel, die das Holz zusammenhielten. Mit diesem Wissen entwickelte Ed Sutt einen Nagel der Hurrikans standhielt und Millionen von Menschen die Möglichkeit gab ihre Häuser besser vor Hurrikans zu schützen.
Die Annahme, dass nur die teure Bauweise vor Hurrikans schützt und die günstige Bauweise automatisch zu eingestürzten Häusern führt, ist Schwarz / Weiß – Denken.
Ich selbst war lange der Ansicht, dass Leasing fast nie sinnvoll ist. Das liegt daran, dass ich es vor allem aus rein finanzieller Sicht betrachtet habe und mit einer Schwarz/Weiß – Brille. Aber wie so oft ist die Wahrheit und der Weg zu einer guten Entscheidung nicht immer so eindeutig. Thinking Gray ist ein Konzept von dem ich zuletzt im Buch von Gabriel Weinberg & Lauren McCann (Super Thinking) gelesen habe.
Es geht darum eben nicht sofort gut oder schlecht, schwarz oder weiß, falsch oder richtig, zu urteilen, sondern die Grauzonen zu sehen bzw. zu erkennen. Das Konzept Thinking Gray ist einfach zu verstehen – doch die tägliche und kontinuierliche Anwendung ist schwierig.
Versuchen wir das mal beim Thema Leasing. Starten wir mit der Frage…
Man kann Leasing durchaus mit Langzeitmiete vergleichen. Im Grunde überlässt dir der Leasinggeber – gegen eine Gebühr – die Nutzung eines Fahrzeugs für einen bestimmten Zeitraum. Üblicherweise beträgt die Laufzeit 1 Jahr bis 5 Jahre.
Die üblichen Formen in Österreich sind:
Beim Restwert-Leasing wird abhängig von geplanter Laufleistung, Leasingdauer und Preis des Autos ein “Restwert” festgelegt. Dieser Wert gibt an was das Fahrzeug voraussichtlich am Ende der Leasingdauer noch wert ist.
Die Leasingraten errechnen sich einfach gesagt aus der Differenz zwischen der Anzahlung und dem Restwert + die Zinsen, die draufgeschlagen werden.
Im Grunde handelt es sich mehr um eine Finanzierungsform als um eine “Miete”.
Am Ende der Laufzeit kannst du dann entscheiden, ob du das Auto kaufst oder nicht. Restwert-Leasing gibt es sowohl mit Restwert-Garantie als auch ohne Garantie. D.h. entweder der Restwert wird vorab fix festgelegt und kann sich nicht verändern, oder der Restwert ist vom tatsächlichen Wert abhängig. Die Variante mit Garantie-Restwert kostet dich bei den laufenden Leasing-Raten meist etwas mehr.
Hier gibt es keinen Restwert. Du bezahlst während der Laufzeit das gesamte Auto ab. Auch hier handelt es sich eher um eine Finanzierungsform als um eine klassische Miete.
Operating Leasing ist das was “Mieten” am nächsten kommt. Nach dem Ende der Laufzeit ist der Leasinggeber allein verantwortlich für den Verkauf bzw. die Verwertung des Autos. Du haftest für keinen Restwert (und somit auch für keine unvorhergesehenen Veränderungen am Automarkt wie zum Beispiel Preisverfall bei Dieselfahrzeugen oder dramatische Weiterentwicklung von Batterietechnologie). Deine Monatsraten werden allerdings auch etwas höher ausfallen.
Speziell bei Selbständigen bzw. Firmen findet man Operating Leasing, da man meist die gesamte Leasing-Rate abschreiben kann. Doch die Variante kann auch als Privatperson spannend sein, wenn man beispielsweise alle paar Jahre ein neues Auto fahren will und sich so gut wie um gar nichts kümmern möchte.
Die Antwort auf diese Frage ist überraschenderweise meist nicht finanzieller Natur. Selbstverständlich solltest du, wenn du dich für Leasing entscheidest, im Fall der Fälle verschiedene Leasing-Angebote vergleichen und dich näher mit dem Thema beschäftigen. Doch die grundsätzliche Entscheidung, ob Leasing für dich in Frage kommt, hängt von deiner persönlichen Situation und deinen Präferenzen ab.
Hier sind ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:
Hast du gerne einen Neuwagen? Wechselst du am liebsten alle 3-4 Jahre dein Auto? Je eher dies auf dich zutrifft, desto eher kann Leasing spannend sein. Denn hier kannst du zum Beispiel beim Operating Leasing alle paar Jahre dein Auto wechseln, ohne viel darüber nachdenken zu müssen.
Wenn dir dein Auto völlig egal ist, du nicht viel Geld dafür ausgeben willst und ganz wenige km im Jahr fährst, dann ist Leasing vermutlich nicht wirklich sinnvoll. Je weniger wichtig dir dein Auto ist, desto mehr rückt der finanzielle Aspekt in den Vordergrund. Du kannst zwar auch Gebrauchtwagen leasen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du finanziell hier besser aussteigst, ist relativ gering.
Ist Leasing für dich nur eine Option und du hättest das Geld auch so auf der Seite? Wenn dies der Fall ist, wird finanziell fast immer der Kauf besser sein – denn bei einem Kauf kannst du meist einen besseren Preis verhandeln.
Falls du gerade frisch mit dem Studium fertig geworden bist und gar kein Geld auf der Seite hast, dir dein Auto aber wichtig ist, dann kann Leasing natürlich auch eine passende Option sein.
Sagen wir du kaufst dir zum ersten Mal ein Elektrofahrzeug. Je unsicherer du bist, desto eher kannst du natürlich zu einer Leasing-Variante greifen, um das Risiko der Anschaffung zu minimieren. Die Mehrkosten, die dir das Leasing verursachen, sind der Preis für die Abwälzung dieses Risikos.
Falls du jetzt schon relativ sicher weißt, dass du in 3 Jahren ein Firmenauto bekommst oder die Wahrscheinlichkeit enorm hoch ist, dann kann Leasing natürlich auch wieder eine Variante sein, die aufgrund der besonderen Situation spannend ist.
In meiner aktuellen, persönlichen Lebenssituation (wenige km pro Jahr, keine besondere Affinität zu Autos, …) ist mir mein Auto wenig bis gar nicht wichtig. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich für ein Auto deutlich mehr als 10.000 € ausgebe ist relativ gering. Ich habe darüber schon in unserem Artikel Wann solltest du viel Geld ausgeben, wann nicht in Punkt 5 näher geschrieben (mehr dazu später). Das heißt für mich persönlich ist Leasing im Moment kein Thema.
Egal in welcher Situation du dich befindest, es gibt ein paar Gründe, die gegen Leasing sprechen. Wenn du also vor der Entscheidung stehst, dann solltest du dir auch dazu Gedanken machen.
Dadurch hast du zwar im Fall der Fälle auch den vollen Schutz, bezahlst aber laufend mehr. Im Vergleich zum Neuwagen, den du dir kaufst, ist das kein großer Faktor, da du auch beim Neuwagen in den ersten Jahren sehr wahrscheinlich eine Vollkasko nimmst.
Im Vergleich zu einem Gebrauchtwagen kann dies aber ein größerer Unterschied beim laufenden Kostenfaktor sein. Als kleiner Tipp nebenbei: Falls du dich fragst ob du bei deinem aktuellen Auto die Vollkasko-Versicherung behalten sollst oder nicht, dann kann die Fahrzeugbewertung von Autopreisspiegel spannend sein. Als ÖAMTC – Mitglied hast du hier z.B. 5 Abfragen gratis. Die Bewertung kann auch beim Kauf bzw. Verkauf eines Gebrauchtwagens hilfreich sein.
Aus der Sicht der Lifestyle-Inflation kann Leasing verheerend sein. Wenn du dich erst mal an schönere und bessere Autos gewöhnt hast, dann ist ein Rückschritt schwierig. Fast niemand wechselt gerne vom Tip-Top Neuwagen zum nicht mehr ganz so tollen Gebrauchtwagen.
Dazu fällt mir ein Zitat von Seneca ein:
It is in the power of any man to despise all things, but of no man to possess all things. The shortest way to riches is to despise riches.
– Seneca, Epistles 62.3
Mit Leasing heizt du die Lifestyle-Inflation eher an, anstatt sie abzukühlen.
Das bringt uns zu folgender Erkenntnis:
In Ausnahmefällen kann ein gutes Leasing-Angebot günstiger als die Alternativen sein, aber im Großteil der Fälle wird dich Leasing mehr kosten. Du solltest generell nicht zu Leasing greifen, weil du dir sonst das Auto nicht leisten könntest (außer in speziellen Situationen), sondern weil du dich aufgrund der bisher besprochenen Punkte dafür entschieden hast. Eine bewusste Entscheidung für Leasing unter Berücksichtigung der wichtigsten Aspekte ist völlig ok.
Natürlich stellt sich an diesem Punkt auch die Frage:
Bevor du überhaupt über Leasing nachdenkst, stellt sich die Frage, ob du ein neues oder ein gebrauchtes Auto kaufen willst. Auch hier steht wieder die Frage “Wie wichtig ist dir dein Auto?” im Vordergrund.
Die Pauschalaussage, dass ein Neuwagen insgesamt teurer als ein Gebrauchtwagen ist, muss nicht immer stimmen. Ja, du verlierst innerhalb eines Jahres ca. 20-25 % an Wert und die ersten 10 % an Wert sogar nachdem du das Auto ein paar hundert Meter bewegt hast, aber in der Gesamtbetrachtung zählt eigentlich nur wieviel dich das Auto über seine gesamte Laufzeit pro gefahrenen Kilometer kostet.
Um endgültig sagen zu können was besser ist, müsstest du all das berücksichtigen. Hier stellt sich zum Beispiel auch die Frage, ob du vor hast dein Auto so lange wie möglich zu behalten oder es nach 4-5 Jahren verkaufen willst. Je länger du dein Auto behältst, desto weniger Gedanken wirst du dir über den Wertverlust machen müssen. Je früher du verkaufst desto relevanter ist dieser Punkt. Aufgrund des Wertverlust zu Beginn existiert auch die Faustregel: Ein Vorführer der ein paar Kilometer drauf hat, ist der bessere Deal als ein komplett neues Auto. In den meisten Fällen wird das auch tatsächlich so sein.
Zusätzlich sind manche Autos in der Instandhaltung und Reparatur teurer. Neuere Autos verbrauchen üblicherweise weniger Sprit. Beim Elektro-Auto ist der Wertverlust womöglich höher, da sich vielleicht die Technologie nochmals deutlich verbessern wird. Es wird deshalb schwierig sein eine wirklich vollumfängliche Bewertung durchzuführen. Deshalb stellt sich auch die Frage:
Die grundsätzliche Entscheidung zwischen Leasing, Neuwagen oder Gebrauchtwagen ist einerseits eine psychologische Entscheidung andererseits eine finanzielle. Ich verwende folgendes grobes Gedankenmodell (ich habe darüber schon im Artikel Viel oder wenig Geld ausgeben geschrieben) und zitiere mich hier mal selbst:
“Das Auto darf mir pro Jahr nicht mehr als 2.000 € kosten (ohne Betriebskosten)
Wenn ich mir ein Auto um 10.000 € kaufe, dann muss ich damit mindestens 5 Jahre (10.000 € geteilt durch 5 Jahre = 2000 €) ohne großartige Reparaturen unterwegs sein. Falls du dir gerade die Frage stellst, wie ich auf die 2.000 € komme…
Dahinter steckt keine mathematische Zauberformel. Mir ist ein Auto nicht so wichtig, deshalb ist die Zahl nicht höher. Ich versuche sogar eher bei 1.500 € pro Jahr zu landen.”
Die Idee dahinter ist aus dem Autokauf keine Wissenschaft zu machen und meine Zeit nicht damit zu verschwenden unzählige Stunden an Recherche aufzuwenden. Das heißt nicht, dass eine längere Recherche immer Zeitverschwendung ist – für mich persönlich wäre das aber so, da mir ein Auto nicht so wichtig ist. Deshalb auch die 2.000 € Regel.
Ist die 2.000 € Regel perfekt? Nein. Teurere Neuwagen kannst du damit definitiv nicht kaufen. Wenn du viele Kilometer pro Jahr fährst, kann die Kalkulation ebenfalls schwierig werden. Doch für die meisten Durchschnittsautos und Durchschnittswerte bei den jährlichen Kilometern, kann die 2.000 € Regel ein guter Richtwert sein.
Ich empfehle dir eine eigene Regel aufzustellen und dir eine Heuristik zu schaffen, die dir den Autokauf erleichtert
Welchen Wert du ansetzt ist Geschmackssache. Auch Leasing kann, wenn es zu deinen Vorlieben passt und du es dir leisten willst völlig ok sein. Wie vorhin schon erwähnt: Leasing sollte nicht die erste Wahl sein, weil du dir dein Wunschauto sonst nicht leisten kannst, sondern du solltest dich bewusst aus anderen Gründen (Komfort, etc.) dafür entscheiden – oder eben dagegen.
Beim Autokauf selbst können wir dich nicht unterstützen. Das ist nicht unsere Expertise. Aber wenn’s um Finanzen für Uni- und FH-Absolventen geht, dann sind wir die richtigen. Hier meine Empfehlungen:
1. Hol dir unseren ultimativen Finanzplanungsguide für Uni- und FH-Absolventen.
Dort erfährst du alles was du zu Versicherungen, Geldanlage, Vorsorge & Co als Akademiker wissen musst.
2. Sprich sofort mit uns und beginne mit deiner smarten Finanzplanung. Hier erhältst du mehr Infos: