1. Österreichisches Bauspardarlehen
Vorteil: Eine kostenlose Zinsobergrenze von 6%.
Nachteil: Zinsuntergrenze von 3% und meist höhere variable Zinsen als bei Bankdarlehen.
In Niedrigzinsphasen ist das nicht attraktiv.
Weil damit aktuell keine Kunden gewonnen werden können, wird die Zinsuntergrenze von den Bausparkassen mit Sonderkonditionen umgangen. Meist mit 5 oder 10-jährigen Fixzinssätzen die nahe an den Konditionen von „normalen“ Banken liegen.
Nach diesen Fixzinsperioden gelten wieder die normalen Unter- und Obergrenzen (3-6%) bzw. die für Bausparkassen üblichen Zinsbindungen die regelmäßig teurer als „normale“ Bankdarlehen sind.
Bauspardarlehen sind vor allem für Menschen spannend, die sonst gar keinen Kredit bekommen würde. Wie sinnvoll es dann ist den Kredit aufzunehmen, bleibt jedem selbst überlassen…
Der Ruf von österreichischen Bauspardarlehen ist besser als die Realität
Speziell in Niedrigzinsphasen können Fixzinsdarlehen bei normalen Banken mit durchgehend niedrigeren Zinsen abgeschlossen werden, als die Zinsuntergrenze und Sonderkonditionen beim heimischen Bauspardarlehen ist. Das ist der Grund warum Bausparer generell nicht empfehlenswert sind.
2. Normale Bankdarlehen
Das klassische Bankdarlehen ist die gängigste Form der Immobilienfremdfinanzierung. Ein Darlehensvertrag regelt vor allem die Höhe des Darlehens, die Höhe der Zinsen, wonach sich die Höhe der Zinsen richtet (Referenzzinssatz) und die Laufzeit.
Damit die Bank im Fall des Falles (du kannst/willst nicht mehr zahlen) nicht im Regen steht, gibt es eine „hypothekarische“ Absicherung. D.h. die Bank trägt im Grundbuch eine Hypothek auf deine Immobilie ein. Wenn du dir im Winter Ski ausleihst, dann musst du auch eine Kaution hinterlegen und eine Kopie deines Ausweises machen lassen.
Grundsätzlich ist es ja nichts anderes als ein Leihgeschäft.
Du leihst dir Geld von der Bank. Dafür zahlst du Zinsen.
Bei den normalen Bankdarlehen müssen wir nochmal zwei Arten unterscheiden – variabel und fix verzinste Darlehen.
Variabel verzinstes Darlehen
Vorteil: Im Normalfall der niedrigste aktuelle Zinssatz.
Nachteil: Der Zinssatz ist nicht fixiert und kann schwanken.
Bei einem variabel verzinsten Darlehen orientiert sich der Zinssatz den du zu zahlen hast an einem Referenzzinssatz. Der häufigste Referenzzinssatz ist der „3-Monats-Euribor“ bzw. der „6-Monats-Euribor“. Beide lagen im Jahr 2017 meist im Minus. Das ist kein Tippfehler – beide waren wirklich negativ.
Darauf wird dann ein sogenannter „Zinsaufschlag“, oder auch “Marge“ genannt, aufgeschlagen.
Die Höhe dieses Aufschlags richtet sich nach deiner persönlichen Situation (vor allem Einkommen, Sicherheiten, Höhe des Eigenkapitals).
Die große Frage ist: Wohin werden sich die Zinsen entwickeln?
Wenn du über 20-30 Jahre finanzierst, dann ist das variabel verzinste Darlehen vermutlich sehr riskant. Was passiert, wenn der Zinssatz wieder 4% ist?
Bei 20 Jahren Laufzeit und einem Kredit von 250.000 Euro zahlst du bei 1,25% ca. 1.170 € monatlich und bei 4% 1.515 €. Plötzlich fast 350,— € mehr monatlich zu zahlen kann mühsam werden. Über die gesamten 20 Jahre sprechen wir hier von ca. 80.000 € Mehraufwand.
Speziell in Niedrigzinsphasen ist daher ein Fixzinsdarlehen spannend.
Fixzinsdarlehen
Vorteil: Es gibt keine Schwankung. Damit ist maximale Sicherheit gewährleistet.
Nachteil: Der Fixzinssatz ist meist beim Abschluss etwas teurer als der aktuelle variable Zinssatz.
Bei einem Fixzinsdarlehen vereinbare ich mit der Bank einen fixen Zinssatz über eine gewisse Dauer.
In Niedrigzinsphasen wie 2015/2016/2017 heißt das zum Beispiel… 1,625 % für 10 Jahre oder 2,2 % für 20 Jahre.
Der etwas “teurere” Zinsatz ist aber auch logisch. Beim variabel verzinsten Darlehen muss die Bank jedes Quartal den Zinssatz an die Änderung des Referenzzinssatzes (3-Monats-Euribor) anpassen. Beim Fixzinssatz vereinbart die Bank teilweise einen Zinssatz für bis zu 20 Jahre und mehr in die Zukunft.